Teilweise war unsere Leistung genauso schlecht wie das Wetter an diesem nassen trüben Septembersonntag. Aber Ende schien uns dann doch die Sonne aus dem Po. Der VSV Havel Oranienburg war so nett und empfing uns zum Duell in ihrem schnuckeligen Örtchen, da oben gleich kurz hinter Berlin. Froh ein trockenes Hallendach übern Kopf zu haben fingen wir auch sogleich an unsere müden Knochen zu mobilisieren.
Der Start ins Spiel gestaltet sich etwas mühsam, schleppten wir anfangs noch einen ungemütlichen 3-Punkte-Rückstand mit uns herum, eher wir beim 10:10 endlich aufschließen können. Als Vorbote für so manche Tiefs, die wir in diesem Spiel noch würden durchschreiten müssen, zieht Oranienburg dann mal spontan mit sechs Punkten in Folge von dannen. Etwas perplex ob unserer plötzlichen Unfähigkeit, vorne mal einen Ball tot zu machen, geraten wir langsam aber sicher in echte Bedrängnis. In Satz 1 vermögen wir auch keine Lösung mehr zu finden und verlieren diesen mit 19:25. Und zwar durchaus zu recht.
In Runde zwei arbeiten wir dann in allererster Linie an unserer Körpersprache und inneren Einstellung. Wir agieren tatsächlich pfiffiger und aufgeweckter im Angriff und geben schwierige Bälle nicht verloren. Nach einem kleinen Rückstand zu Beginn (0:4) schaffen wir es, den Satz zu drehen und uns in der zweiten Hälfte abzusetzen. Wir gewinnen ihn mit 25:22 und gehen vollgepumpt mit positiver Energie in den dritten Satz.
Der sich allerdings nicht in Worte fassen lässt (14:25)...
Wir setzen also nahtlos im vierten Satz wieder an, in welchen wir unfassbar gut und endlich mal ohne Rückstand starten. Anstatt selbst die Fehler zu machen, setzen wir unseren Matchplan um und buddeln uns langsam aber stetig aus unserer Kuhle heraus. Es scheint als wäre Oranienburg etwas überrumpelt von der plötzlichen Gegenwehr, auf jeden Fall wendet sich das Blatt komplett und wir haben diesen Satz mit einem sicheren und steten Vorsprung fest in der Hand. Wir haben uns in der Block-Feld-Abwehr gut auf die Angreifer Oranienburgs eingestellt, sie hingegen verpassen es, ihren Block gewinnbringend einzusetzen. Mit vor Stolz fast platzender Brust holen wir uns diesen vierten Satz mit 25:17 und gehen befreit und unfassbar glücklich in den Tiebreak.
Und in so einem Tiebreak nimmt man sich ja bekanntlich immer vor, sofort und von Anfang an druckvoll aufzuspielen und dem Gegner gar nicht erst die Chance zu geben, in sein Spiel zu finden. Verrückterweise klappt das heute sogar! Wir machen tatsächlich da weiter, wo wir im letzten Satz aufgehört haben und zerpflücken mit unseren Angriffen den Oranienburger Abwehrriegel. Beim Stand von 5:1 zwingen wir den VSV zu einer Auszeit, lassen uns aber nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Nach knappen zwei Stunden verwandeln wir unseren zweiten Matchball zum 15:7 und holen uns damit diesen wichtigen Sieg, den der ein oder andere zwischendurch vielleicht schon abgeschrieben hatte.
Nächstes Wochenende machen wir das ganze hoffentlich wieder ein bisschen souveräner, wir erwarten den Grün-Weiß Eimsbüttel in unserer Heimhalle.
Für TM kämpften heute: Anne, Nelly, Julia, Regi, Maren, Kathi, Anita, Michi, Hannah, Julä und der blaue Blitz Hanna.
Auf der Bank den kühlen Kopf bewahrten: Ralph und Jani.
Am eindrucksvollsten kämpfte heute: Der blaue Blitz Hanna MVP Scheiwe