Kontakt

TSV Tempelhof-Mariendorf e.V.
Machonstraße 52, 12105 Berlin

Telefon+49 (030) 752 60 03
Telefax+49 (030) 751 25 01
E-Mailtsv(at)tsvtm.de

Termine

TSVTM-Kinderschutz | Kinderschutz-Fortbildung (2 von 3 im Jahr 2024)
TSVTM-Kinderschutz | Kinderschutz-Fortbildung (3 von 3 im Jahr 2024)

Rückblick auf 125 Jahre Vereinsgeschichte

Die Entstehungsgeschichte des TSV Tempelhof-Mariendorf e. V.

Der Weg von der Riesenfelge bis zum kühlen Bier betrug genau eine Armlänge. Der Gerstensaft hatte Platz auf dem wuchtigen Tresen, und vor der Theke wurden die Beine gewirbelt. Stühle und schwere Eichentische, über denen normalerweise würziger Pfeifenrauch waberte, hatten die Männer in den eng geschnittenen sportlichen Hosen zur Seite geräumt. Nun war auch noch Platz für akrobatische Bodenübungen. So war das Ende des 19. Jahrhunderts bei den Trainingsstunden des Männerturnvereins Tempelhof und des Turnvereins Tempelhof. Die Männer mit ihren akrobatischen Aktionen trafen sich im bekannten Tempelhofer Restaurant „Kreideweiß“. Eine Turnhalle hatten die Vereine nicht, als sie gegründet wurden, der Turnverein Tempelhof 1892 und der Männerturnverein Tempelhof 1894. Die erste Turnhalle, die es in Tempelhof gab, wurde erst 1902 errichtet. Der Bau stand in der Friedrich-Wilhelm-Straße. Er fiel in Trümmer, als im Zweiten Weltkrieg Bomben auf Berlin regneten.

Ein paar Kilometer weiter, in Mariendorf, hatte der Fortschritt früher begonnen. Der Männerturnverein Mariendorf hatte sich schon 1898 in der Lankwitzer Straße eine eigene Turnhalle gebaut. Das war kein Problem, denn das Gelände gehörte dem Verein. Die Halle stieg schnell zu Magneten für viele Berliner Turner auf. Hier konnten sie ganz anders an die Geräte als in der Atmosphäre eines Restaurants. In der Lankwitzer Straße musste man aber schon sechs Flic-Flacs und zwei Salti hintereinander hinlegen, um an Bier und Saft zu kommen. Eine Gastwirtschaft war zwar vorhanden, aber die war separat in der Halle aufgebaut. Aber auch diese Halle versank, getroffen von einer Brandbombe, in rauchenden Trümmern.

Macho, dieses Wort hätten die Turner damals genauso gut verstanden wie smartphone oder ipad. Was sollte das sein? Die Zeit war machomäßig, natürlich, aber damals war das der Zeitgeist. Nur Männer turnten erst mal in den Verein. Langsam aber wurde alles liberaler. Auch Frauen und Kinder durften nach ein paar Jahren an die Geräte.

Und weil eine gute Strategie das beste Erfolgsrezept ist, rückten die Vereine zusammen. 1920 wurde Groß-Berlin gebildet, die Verantwortungsbereiche der Stadt verästelten sich in Jugendpflege- und Sportausschüsse, mehr und mehr Vereine wollten an die Honigtöpfe, und damit die Tempelhofer Klubs und der Männerturnverein Mariendorf nicht plötzlich in der zweiten Reihe stehen würden, bündelten sie ihre Interessen. 1926 schlossen sich die Vereine formell zusammen. Allerdings war es kein fester Block, eher ein loser Haufen.

Es waren halt immer noch drei verschiedene Vereine, mit ihren Eigenheiten, ihren Eitelkeiten, ihren Besonderheiten. Die große Klammer fehlte. Keiner wollte auf den anderen zugehen. Der Turnverein Tempelhof, der sich 1923 in Turn- und Sportverein Tempelhof umbenannt hatte, blieb im Berliner Turngau, die beiden anderen Vereine blieben beim Havelgau angedockt.

Aber das Klein-Klein hatte 1945 ein Ende, die Alliierten untersagten jede Vereinstätigkeit. Erst 1947 wurde das Verbot aufgehoben, und nun - auferstanden aus Ruinen – gab es plötzlich den Turn- und Sportverein Tempelhof-Mariendorf 1889. Eine aufregende Zeit, bis dieser Verein entstanden war. Die unorganisierten ehemaligen Mitglieder trafen sich in Wohnungen oder auf der Straße, debattierten und diskutierten eine Vereinsgründung, und am 31. Mai 1947 trafen sich die Engagiertesten zu einer vorbereitenden Versammlung in der Aula der Schule Werderstraße (heute sitzt dort die Maria-Montessori-Schule). 137 ehemalige Turner und Turnerinnen sahen sich wieder. Die üblichen Arbeiten begannen, eine Satzung und die Besetzung von Ämtern wurde besprochen.

Am 4. Oktober 1947 klang Musik durch die Aula, die Stimmung war feierlich, Blumen waren drapiert. Die Wimmerriege spielte, 200 Personen lauschten entzückt, die offizielle Gründungsversammlung hatte begonnen. Die Satzung wurde angenommen, Personen wurde in Ämter gewählt. Beim Amtsgericht tauchten Verantwortliche auf und ließen sich die Vereinsgründung genehmigen, auch der Berliner Turnerbund gab sein Ja-Wort. Der Verein gehörte damit offiziell zum Berliner Sport.

Auf dem Papier jedenfalls. In der Praxis begann die Suche nach Trainingsmöglichkeiten. Fast alle Hallen und Sportplätze waren zerstört. Nur das Askanische Gymnasium stand noch. Dort leitete Lotti Titze die Gymnastik, bei Kerzenlicht und vernagelten Fenstern. Auch dort, wo heute Karstadt Schuhe, Koffer und Fernseher verkauft, bogen die Mitglieder früher ihre Körper bei der Gymnastik. Und das enge Korsett Turnen, das die Vereine zusammengehalten hatte, wurde gesprengt. Nun gab es nach und nach Gymnastik, Handball, Leichtathletik, Prellball, Tischtennis und Turnen.

Frank Bachner

Die Zeit nach 1952: Aufbruchstimmung in Deutschland. Und im TSV Tempelhof-Mariendorf?

Auch im TSV Tempelhof-Mariendorf machte sich die aufstrebende Zeit bemerkbar. Die Zeit, in der es keine Heizung gab, die Fensterscheiben fehlten, dafür mit Pullover, langen Hosen und Handschuhen „Leibesübungen“ gemacht wurden, war nun vorbei. Aus drei verschiedenen Vereinen im Bezirk Tempelhof gelang es, einen leistungsfähigen Großverein zu bilden: den TSV Tempelhof Mariendorf. Zum 65jährigen Jubiläum im Jahre 1954 war er auf fast 1500 Mitglieder angewachsen. Jährliche Stiftungsfeste trugen dazu bei, den Verein weiter in sich zu festigen.

1954 hatte der TSV 16 Turngruppen, denen drei Hallen zur Verfügung standen . In den Gruppen wurde hauptsächlich an Geräten geturnt, aber auch Handball, Faustball, Tischtennis, Fechten, Leichtathletik, Frauen-Gymnastik und Musik betrieben. Die sogenannte „Wimmerriege (keine Anspielung auf die Musik, sondern benannt nach dem Leiter der Gruppe), die insgesamt ca. 30 Jahre bestand, sorgte mit „Live-Musik“ in unterschiedlichen Abteilungen für den notwendigen musikalischen Schwung.

Beim „Deutschen Turnfest 1953“ der Jugendlichen in Hamburg, bei den „Jugendbestenkämpfen in Berlin“ und den „Turnvereinsmehrkämpfen 1954“ der Senioren konnten im Mehrkampf bereits erfreuliche Erfolge erzielt werden. Beklagt wurde allerdings, dass „…die Jugend der Nachkriegszeit sehr sprunghaft (ist), so daß von ihr nur einzelne im Verein seßhaft wurden…“ (Festschrift 65 Jahre TSV/ 1954, S. 8). Der 1. Vorsitzende Kurt Trexler schrieb in der Festschrift zum 75. Jubiläum (1964), S. 8 „… Die Hauptaufgabe unseres Vereins ist die Gewinnung und Förderung der Jugend, jedoch ist es heute oftmals schwer, die Jugend für die gesunden Ziele des Sports zu erwärmen, da nach ihrer Meinung Mopedfahren und auch das Fernsehen Sport genug sind.“ Gehörte das Geräteturnen zur Grundausbildung für jede Sportart, schreibt Trexler weiter, so „…wendet sich jeder (in der heutigen Zeit ) der Sportart zu, die er betreiben möchte.

In der Zeit bis 1964 wurden im Bezirk mehrere Turnhallen und Großhallen gebaut. So standen unserem Verein nun acht Turnhallen, zwei Sportplätze, eine Sport- und eine Schwimmhalle (für die neu gegründete Schwimmabteilung) in dieser Zeit zur Verfügung. Die Mitgliederzahl im Verein sank jedoch auf ca. 900 Mitglieder.

Zur Entwicklung der einzelnen Sportarten

Kein Ping-Pong bei den Mitgliedern: Die Tischtennis-Abteilung

Die 1949 ins Leben gerufene Tischtennis-Abteilung konnte 1953 erstmalig zwei Herrenmannschaften für die Rundenspiele des Berliner TT-Verbandes melden. In den 60er Jahren erkämpfte sich die erste Mannschaft den Aufstieg in die Landesliga. Seit 1976 fand in der TT-Abteilung ein systematisches Jugendtraining statt. Der Erfolg zeigte sich schnell, die Mitgliederzahl verdreifachte sich innerhalb von drei Jahren auf ca. 120. Infolgedessen mussten die Trainingszeiten ausgeweitet werden, was nicht ganz einfach war. Die TT – Abteilung war erfolgreich und richtete zahlreiche Verbandsturniere – oft für 200 bis 300 Kinder und Jugendliche - aus.

Die folgenden Jahre waren eine Zeit des Umbruchs für Trainer, Verein und Verband. Neue Trainingsinhalte mussten umgesetzt werden und stellten den Leistungssportgedanken in den Vordergrund. Der TSV bot nun ein sehr gutes Jugendtraining an und war daher interessant für spielstarke Jugendliche aus anderen Vereinen. 1996/97 wurden Schüler- und Jugendmannschaften sogar Norddeutsche Meister und Pokalsieger. Die Damen spielten in der obersten Liga von Berlin längere Zeit gut mit. Anfang 2000 verließen immer wieder Spieler den Verein, weil Trainer wechselten, sie in höheren Ligen spielen oder ganz mit dem Sport aufhören wollten. Die Mitgliederzahlen sanken.

Heute stellen sich langsam wieder Erfolge ein. Es gibt wieder 9 Mannschaften mit ca. 80 Mitgliedern und auch neue Übungsleiter. Sowohl die Damen- als auch die 2. Herrenmannschaft konnten ihre Spielklasse verbessern.

Die „Ehemaligen“: Faustball und Fechten beim TSV

Nach dem 2. Weltkrieg wurden die „alten“ Faustballfreunde gesucht und gefunden und so wurde 1949 die Faustball-Abteilung des TSV ins Leben gerufen. Dass Faustball etwas für diejenigen ist, die sich aus dem aktiven Sport zurückziehen, aber nicht einrosten wollen, wurde vom TSV Lügen gestraft. Die Jugend ließ sich von der Begeisterung anstecken. Männliche wie weibliche Jugendmannschaften gehörten wiederholt zu den besten Berlins. Die Männer erkämpften sogar den Aufstieg zur Meisterklasse, konnten diesen Erfolg aber nicht halten und stiegen 1964 wieder ab. Seitdem ist in unseren Analen nichts mehr vermerkt.

Nach Kriegsende und der „Neugründung“ des TSV verhinderte das Verbot der Besatzungsmächte zunächst die Wiederaufnahme des Fechtens. Aber bereits 1953 - aus Anlass des 25jährigen Bestehens der Fechterschaft - konnte sich eine junge Mannschaft gegen starke Konkurrenz durchsetzen und den vom Bezirksamt gestifteten Pokal für den TSV gewinnen. Leider ist nicht übermittelt wie es mit dem Fechten im Laufe der Zeit weiter ging und ab wann es keine Fechtabteilung mehr in unserem Verein gab.

Nicht nur für „alte Herren“: Die Prellball-Abteilung

Prellball ein fast unbekannter Sport? Er wird aber seit mehr als 50 Jahren im TSV gespielt und seit den 60er Jahren gibt es auch eine Frauengruppe!!! In dieser Zeit wurde die Prellballabteilung gegründet. In den letzten 25 Jahren nahmen unsere Männermannschaften fast regelmäßig und erfolgreich an den Norddeutschen Seniorenmeisterschaften teil. Die „alten Herren“ der Prellballer gehören seit Jahren zu den besten Mannschaften ihrer Klasse bei den Berliner und Deutschen Meisterschaften. 1982 war mit 62 Mitgliedern der Höhepunkt in Bezug auf die Anzahl erreicht. Sowohl 1998 als auch 2008 richteten die Prellballer Norddeutsche Jugendmeisterschaften aus und festigten so die Bindungen zwischen Berlin und dem Bundesgebiet. Prellball gehört zweifelsfrei zu den Randsportarten. Bundesweit spielen immer weniger Sportler Prellball. Es gelang uns jedoch 2008 eine Jugendmannschaft - trotz gesunkener Mitgliedszahlen – zu bilden. Gesellschaftliche Aktivitäten und Traditionen bestimmen in erheblichem Maße das gute Abteilungsklima. Gemessen an der Zahl ihrer Mitglieder stellt diese Abteilung seit jeher eine erstaunliche Anzahl von ehrenamtlichen Funktionsträgern!

Eine Erfolgsgeschichte: Die Handball-Abteilung

1948 wurde die Handballabteilung des TSV TM (damals gab es sowohl Feld- als auch Hallenhandball) gegründet. Handball gespielt wurde aber bereits ab 1921 im TSV.

Mit dem Aufbau einer Jugendabteilung in den siebziger Jahren wuchs die Abteilung zu einer Größe im Handballsport in Berlin heran. Die engagierten Jugendtrainer der Abteilung wie z. B. U. Dessau brachten die Handballjugend in der Gesamtwertung aller Berliner Vereine auf den zweiten Platz und wurden für ihren unermüdlichen Einsatz 16 Mal in Folge mit dem Wanderpokal für die beste Jugendarbeit sowie mehreren Berliner Meistertiteln und guten Platzierungen belohnt. So wurde die C- & E-Jugend 1977/78 Berliner Meister, 1980 wurde die männliche C-Jugend Deutscher Vize-Meister und 1981/82 Pokalsieger.

Die Früchte der Arbeit sollte dann Mitte der achtziger Jahre geerntet werden, in denen man sich auch zu einer auch überregionalen Größe im Handballsport Deutschlands entwickelte.

Zu den großen Ereignissen zählte das jährlich am Westphalweg stattfindende Pfingstturnier. Unsere TSVer lieferten sich mit bis zu 10 Mannschaften aus Westdeutschland packende Spiele. Seit Jahren ist der TSV der Verein mit der größten Handballabteilung bundesweit. Jedes Jahr zählten legendäre Reisen zu Turnieren nach Celle, ins übrige Bundesgebiet, nach Schweden und Dänemark zu den Höhepunkten.

32 Jugend- und 8 Erwachsenenmannschaften spielten in den achtziger Jahren erfolgreich im Bezirk und auch überregional. In der Saison 1986/87 blickte man auf die 1. Herrenmannschaft, die in die zweite Bundesliga aufstieg. Schon im Jahre 1985, in dem man noch im Sommer Feldhandball und im Winter Hallenhandball spielte, gründete die erste Frauenmannschaft des TSV die zweite Bundesliga im Hallenhandball mit. Beachtliche Erfolge als Zweitligist wie den 3. Platz im DHB-Pokal konnten gefeiert werden Im Jahre 1989 gelang den Damen der Aufstieg in die erste Bundesliga. Hier konnten die Damen sportlich gut mithalten, mussten jedoch kurz nach der Saison 1991/1992 insbesondere aus wirtschaftlichen Gründen in der Bundesliga zurückgezogen werden. Die Jahre danach wurden in der Handballabteilung ruhiger. Das durch die Einheit größer gewordene Angebot an Vereinen hat die Mitgliederzahl schrumpfen lassen, so dass Folge der Zusammenschluss mit dem Bezirksnachbarn SV Blau Weiss im Jahre 1999 eine logische Schlussfolgerung zum Erhalt sportlicher Leistungen im Handball im damaligen Bezirk Tempelhof gewesen ist.

Tradition trifft Ehrgeiz: Die Leichtathletik-Abteilung

Aus dem allgemeinen Volksturnen wurde die Leichtathletik, die seit 1950 als eigene Abteilung im TSV mit Erfolg beheimatet ist. Ob als Einzelkämpfer oder beim Großstaffellauf, der TSV stellte viele Sieger. Traditionsgemäß begann ein neues Jahr für die LA mit der Neujahrsschnitzeljagd in den Rehbergen. Trainiert wurde im Volkspark Mariendorf und Wettkämpfe fanden in der Schöneberger Sporthalle statt. Bei den Männern gab es viele gute Sprinter, deren Staffelerfolge in die Berliner Bestenliste aufgenommen wurden.

1964 wurde von Horst Milde der erste Crosslauf am Teufelsberg organisiert und 1974 führte er die erste Marathonveranstaltung für Jedermann im Grunewald durch. Zum Jahreswechsel 1979/80 wurde die Leichtathletikvereinigung Tempelhof-Mariendorf-Preußen, kurz LAV TMP, gegründet. Zahlreiche Meistertitel wurden in den kommenden Jahren errungen und unsere Abteilung erreichte zum ersten Mal die magische Grenze von 500 Mitgliedern. 1984 gewann ein Athlet des Vereins nach längerer Pause wieder einen Deutschen Meistertitel. Ein weiterer großer sportlicher Erfolg war 1994 die Teilnahme eines Sportlers an der Juniorenweltmeisterschaften in Portugal.

Dieses Jahr war auch der Beginn der jährlichen Talentsichtung in den Berliner Grundschulen, den „Lichtschrankenläufen“ – initiiert vom TSV und für den Bereich Tempelhof, Schöneberg und Steglitz durchgeführt. Im Jahr 2005 liefen insgesamt 10.225 Kinder aus diesen Bezirken durch die Lichtschranke! Um junge Talente an die nationale und internationale Spitze heranzuführen, existiert seit 2004 mit dem LAC Berlin (Leichtathletik-Center Berlin) eine Leichtathletik-Gemeinschaft aus vier Vereinen. Ob Super-Sprint-Finale, Langstaffel der männlichen B-Jugend, Deutsche Meisterschaften, Cross-Meisterschaften oder „Deutschland sucht den Supersprinter“ stets war der TSV TM dabei und sahnte zahlreiche Medaillen ab.

Das „Internationale Leichtathletik - Pfingstsportfest des TSV“ fand 2013 zum 18. Mal statt. Es gab 21 Pfingstsportfest-Rekorde, zwei Normen für die U23-Europameisterschaften im Speerwurf und sogar einen dänischen Rekord in der männlichen Jugend U18. Daneben glänzten viele Athleten mit persönlichen Bestleistungen. Außerdem hat der deutsche Behindertensportverband das Pfingstsportfest als offiziellen Qualifikationswettkampf bestimmt.

Bewegungsvielfalt: Gymnastik – Sportaerobic – Gesundheitssport

Emanzipierte Frauen trafen sich 1954 – mit Erlaubnis ihrer Ehemänner?! - in der Aska zur Hausfrauen-Gymnastik. Hier gab es nicht den Druck des Leistungsgedankens, sondern im Vordergrund stand die Steigerung der allgemeinen Leistungsfähigkeit, die Stärkung der Muskulatur, die verbesserte Beweglichkeit und die Verbindung von spaßbetonter körperlicher Betätigung und gesellschaftlichem Kontakt – also Breitensport im besten Sinne.

Im Laufe der Jahre wuchs die Anzahl der Mitglieder erheblich, eine eigene Abteilung wurde 1987 gegründet. Da die Mitglieder der Gymnastikgruppen an verschieden Standorten Sport trieben, daher einander nicht oder nur wenig kannten, kam man 1985 auf die Idee eine Wochenendreise für Mitglieder zu organisieren. Dies wurde zum Ritual und hat locker die Jahrtausendwende überlebt.

Das Gymnastikangebot hat sich aber im Laufe der Jahre gewandelt: So gab es von 1987 bis 1991 die mehr leistungsorientierte Jazz-Gymnastik für junge Frauen zwischen 15 und 25 Jahren, die Choreografien einstudierten und erfolgreich bei Wettkämpfen starteten.

Eine neue sportliche Herausforderung ergab sich 1994. Das Team Sport-Aerobic wurde nach einigen Startschwierigkeiten eine ernst zu nehmende Konkurrenz bei den Wettkämpfen. Zahlreiche Deutsche Meister- und Jugendmeistertitel zeugen davon. Anfang des 21. Jahrhunderts eröffnete sich eine neue sportliche Aufgabe – STEP! 2003/04 war der Höhepunkt: das Bundesfinale in Hamburg – gekrönt mit einem 2. Platz. Seit 2005 gibt es weniger Aktive, weniger Leistungsdruck – dafür Konzentration auf Showauftritte und - wettbewerbe. Der Publikumspreis bei der „BTB Dance- und Shownight“ und die Auftritte beim Winterhighlight des TSV sind Beispiele für die professionellen Auftritte und ein echter Hingucker!

Seit 1991 gibt es Gymnastik für Senioren, deren Kurse bis heute gut besucht sind. Eine Herzsportgruppe, Nordic Walking, Gymnastik für die Wirbelsäule, Yoga, Pilates u.a. führten 2005 zur Gründung der Abteilung Gesundheitssport, diebesonderen Qualitätskriterien unterliegt. Seit 2010 gehört ebenso der ärztlich verordneter Rehasport dazu. 2013 gibt es 28 Übungsgruppen im Gymnastik-, Gesundheits- und Rehabilitationssport.

Ursprung und Weiterentwicklung: Turnen und Akrobatik

Während in der Mädchen-Turn-Abteilung 1955 ca. 120 Kinder auf das „Kommando“ von Willi Schneider hörten, kassierte seine Frau 50 Pfennige monatliche Mitgliedsbeiträge. Wenige Jahre zuvor kostete der Beitrag noch ein Stück Kohle für eine warme Halle in der Aska.

Ende 1960 gab es neue Übungsleiterinnen, die Turnabteilung musste wegen Überfüllung geteilt werden. Eine Leistungs-Turn-Abteilung, eine Jugend-Turnabteilung und das Frauen-Turnen wurden gegründet, um herausragenden Turnerinnen ansprechende Übungsmöglichkeiten auf längere Sicht zu bieten.

Es folgten 1970 die Gründung der ersten Kleinkinder-Turn-Gruppe und 1974 die Männer-Turn-Abteilung. Mutter und Kind Turnen (1992 in Eltern-Kind-Abteilung umbenannt). Die immer wieder neuen Ideen - wie gemischte Kinder-Turn-Gruppen - wurden zunächst kritisch beäugt. Die neuen Ideen, die mit viel Engagement und Fleiß vor allem von Margrit Nohl (1500 Hand-Werbezettel wurden geschrieben und verteilt) voran getrieben wurden, führten zum Erfolg. Immer wieder entstanden neue Gruppen – wie Tanzkurse und die Gitarren-Gruppe „Springende Saiten“(leider 1998 aufgelöst). Teilweise trainiert nun schon die 3. Generation in der Turn-Abteilung, in der es jetzt nur noch gemischte Gruppen gibt. Mitgliederzahlen und Gruppengrößen wechseln in den einzelnen Abteilungen, so dass die Geschäftsstelle immer bemüht sein muss, nicht den Überblick zu verlieren. Mal gibt es eine Warteliste in einzelnen Abteilungen, mal können neue Kurse aufgemacht werden.

Die in den Jahren 1987-90 angebotenen Tanzkurse, die beim Rock ’n‘ Roll auch akrobatische Elemente enthielten, führten 1996 zur Gründung einer Akrobatikgruppe und 2005 zu einer eigenständigen Akrobatik-Abteilung. DieKunst der Equilibristikbesteht darin, Gleichgewicht zu halten, sowohl den eigenen Körper als auch andere Körper in verschiedenen Lagen, Haltungen und Situationen zu balancieren.

Anspruchsvoll, aber ohne Altersbeschränkung: Die Volleyball-Abteilung

Als sanfte Alternative zum Basketball wurde 1895 in den USA mit Elementen aus Tennis und Handball die Sportart Volley Ball geboren. Nach und nach zu einer anspruchsvollen Sportart entwickelt, wurde dieser Ballsport erst nach dem ersten Weltkrieg in Europa bekannt.

1971 gab der TSV TM den verbliebenen Mitgliedern des Volleyballclub Tempelhof eine neue Heimat. Das war die Geburtsstunde einer neuen erfolgreichen Abteilung. Schon in der ersten TM-Saison startete eine Herrenmannschaft in der Landesliga. Die Jugendarbeit nahm einen zunehmend wichtigen Platz ein. Seit 1985 fuhren eine Damenmannschaft und auch Jugendmannschaften regelmäßig zum größten Volleyballturnier nach Delmenhorst. 1975 wurde die erste Freizeitmannschaft gegründet. Ein Turnier mit 34 Teams aus Westdeutschland wurde 1989 – anlässlich der 100-Jahr-Feier des TSV TM – durchgeführt. Die 1. Damen schafften den Aufstieg in die Regionalliga Nordost. Die Spieler der verschiedenen Damen- und Herrenmannschaften (bis 2003) sowie die als „Baggerbären“(seit 2003) spielende Freizeitmannschaft nehmen mit Begeisterung und Erfolg an Turnieren teil.

Seit drei Jahren gibt es – dank an unseren Sponsor Peja Immobilien - interne Turniere im Sand, an denen 115 Mitglieder samt Sponsoren begeistert teilnehmen. Dabei sind Alter und unterschiedliches Spielniveau keine Spaßbremse. Zwischen 14 und 81 Jahren sind alle Altergruppen dabei! Das nennt man Spielbegeisterung!

Mit dem Drahtesel auf großer Fahrt: Die Radsport-Abteilung

Der kleine, aber feine Radclub RTC Pirol (1984 gegründet) trat 2006 zum TSV Tempelhof Mariendorf über, in der Hoffnung, zahlenmäßig zu wachsen. Die Radsport-Abteilung war somit gegründet. Leider erfüllte sich die Hoffnung auf Neuzugänge nicht. Liegt es an den immer wieder in der Presse beschriebenen Dopingvorwürfen gegen erfolgreiche Radfahrer? Gemeinsame Fahrten durch Berlin und Brandenburg, aber auch anstrengende Touren in Deutschland, über die Alpen, durch Südafrika oder auch die argentinische Pampa schweißen die kleine Gruppe zusammen, die ihrer Leidenschaft frönt und die halbe Welt mit dem Fahrrad bereist.

Vom Schulprojekt zum Leistungssport: Die Badminton-Abteilung

Anfang 2009 gründete Alexander Berndt, der über den damaligen Vereinsmanager Patrick Reich auf den TSV Tempelhof-Mariendorf e.V. aufmerksam wurde, die Badminton-Abteilung. Die engagierte Durchführung des Schulprojekts „Kids erleben Badminton“ in den umliegenden Grundschulen bildete den Grundstein für eine erfolgreiche Abteilungsentwicklung. Eine erfreuliche Anzahl von Kindern in verschiedenen Altersgruppen stieß so zum Verein. Bereits im Sommer 2009 fanden die ersten Vereinsmeisterschaften der Schüler/Jugendlichen statt und im Spät-Sommer des gleichen Jahres nahm eine Schüler-Mannschaft an den Berlin-Brandenburger Mannschaftsmeisterschaften teil. Nachdem bereits im Frühjahr 2009 der Aufbau eines Erwachsenenbereichs mit einer Freizeitspielergruppe begonnen wurde, wurde im März 2010 auch eine Erwachsenen-Wettkampfspielergruppe aufgebaut. Die Anzahl der Mitglieder stieg so bereits auf über 100 im September 2010! Ende 2012 gab es erste Berlin-Brandenburger Meistertitel des TSV TM im U13-Bereich. Und es geht weiter bergauf!

Auf den Spuren der Bezirksgründer: Das Ritter-Sport-System (RSS) NEU: Historischer Kampfsport

Als jüngstes „Kind“ im TSV wurde im Januar 2013 die „Ritter-Sport-System“ (RSS) genannte Abteilung gegründet. Sie ist Nachfolger der Abteilung „Samurai Sport“, die im August 2012 gegründet wurde und sich mit dem sportlichen Schwertkampf nach Vorbild der japanischen Ritter (Samurai) befasste.

Welche Ideen und Ideale stecken hinter dem RSS? Es sollte ein gesunder Volkssport etabliert werden, damit Menschen gleich welchen Alters sich wieder mehr bewegen und auf Werte und Tugenden besinnen, die heutzutage mehr und mehr an Bedeutung verlieren. Dazu wurden die Erfahrungen asiatischer Kampfkünste ausgewertet unter Berücksichtigung gesundheitsfördernder Aspekt. Das Ganze wurde mit unserer europäischen Kultur verknüpft. Unser Bezirkswappen und damit auch unser TSV-Wappen mit dem „Tatzenkreuz“ der legendären Tempelritter hat Pate gestanden. Mit gepolsterten Waffen werden verschiedene Schwertkämpfe nach bestimmten Ritualen ausgetragen. Hierbei werden zudem Grundtechniken der Selbstverteidigung vermittelt. Eine Verletzungsgefahr ist fast ausgeschlossen und der Spaßfaktor groß! Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Anzahl der Mitglieder in dieser kurzen Zeit sich von 15 auf 28 Mitglieder fast verdoppelt hat.